Was uns im Kino vorenthalten wurde

Mud

Ein Filmtipp zum Wochenende: Mud. Der perfekte Film für einen warmen Sommerabend.

Es ist wohl das bemerkenswerteste Comeback der jüngsten Zeit: Schauspieler Matthew McConaughey, der jahrelang in den Untiefen belangloser romantischer Komödien versunken war, ist zu ernsthaften Rollen zurückgekehrt. Für Dallas Buyers Club gab es einen Oscar, für seine Rolle in der TV-Serie True Detective ist er für einen Emmy nominiert, ja sogar in The Wolf of Wall Street stahl er Leonardo DiCaprio die Show – obwohl McConaughey nur wenige Minuten zu sehen war.

In der ganzen Aufregung ist ein Film aber untergegangen: Mud. Er ist bereits 2012 erschienen, wurde aber hierzulande nicht im Kino gezeigt. Erst jetzt ist er auf DVD erschienen und wer ihn sich ansieht, wird sich fragen, was mit unseren Verleihern los ist. Regisseur Jeff Nichols hat bereits mit Take Shelter (2011) eine Wucht von einem Film gedreht und Mud steht ihm qualitativ in nichts nach. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen in Arkansas, der nach einer Flut zusammen mit einem Freund ein in einem Baum gestrandetes Boot findet. Darin hat sich allerdings ein Unbekannter eingenistet, eben der titelgebende Mud (McConaughey), eine zwielichtige Figur, die – wie sich später herausstellt – nicht nur von der Polizei gesucht wird …

Mehr muss nicht verraten werden. Der Film, mehr Drama als Thriller, lebt von seinen starken Darstellern und seiner ausgefeilten Charakterzeichnung, die das zweistündige Werk unterhaltsam machen, ohne zu ermüden oder den Bogen zu überspannen. Matthew McConaughey schafft es, seiner Figur die nötige Tiefe zu geben. Einzig der Showdown am Ende wirkt vielleicht etwas übertrieben und für den ansonsten ruhigen Film unangemessen. Dennoch: Mud ist ein sehenswertes Stück Filmkunst, das auf die große Leinwand gehört.

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