In eigener Sache

Liebster Blog Award

liebsterblogaward

Es ist die Frage aller Fragen: Warum ich? Die einzige Antwort darauf ist: Jeden muss es mal treffen. In diesem Fall ist es etwas Schönes, was mir widerfahren ist. Ich wurde von Marco Behringer, dem Blogger von Z-wie-Klugscheisser, für den Liebster Blog Award nominiert. Ich bedanke mich für diese doppelte Ehre (auch mein zweites Blog, das Batman-Projekt, wurde nominiert) und beantworte die von Marco gestellten Fragen:

1.) Jeder Comicleser hat so seine Vorlieben. Wie liest du am liebsten? Hefte oder Paperbacks? Original oder auf Deutsch? Softcover oder Hardcover? Oder ist dir alles egal, Hauptsache Comic?

Nichts geht über Hardcover, am liebsten in der Originalsprache, aber ich verstehe bloß deutsch und englisch.

2.) Die meisten verbinden mit Comics Superheldencomics, dabei gibt es so viel mehr. Liest du (nur) US-Comics oder (auch) franko-belgische Comics und Graphic Novels? Warum bzw. in welchen Anteilen?

Ich liebe Batman und Co., aber auch jedes andere Comic, solange es eine ansprechende Geschichte erzählt. In den meisten Fällen sind es US-Comics, aber ich bin offen für alle Länder. Nur mit Mangas kann ich nicht so viel anfangen.

3.) Ein gutes Artwork kann einen umhauen, aber wenn die Story langweilt bringen die besten Illustrationen nichts. Auf was achtest du mehr: Autor oder Zeichner?

Ich achte mehr auf den Autor, aber wenn die Zeichnungen mein Auge nicht erfreuen, werde ich mit der besten Story nicht warm.

4.) In der Comicsammlug zählt der Überblick. Nach welchen Kriterien sortierst du deine Sammlung? Alphabetisch? Nach Verlagen? Autoren?

Superhelden chronologisch innerhalb bestimmter Kategorien. Alles andere nach Größe, sodass es gut im Regal aussieht.

5.) Der Klimawandel verändert vielleicht unser Leben. Die Ressourcen sind begrenzt. Bist du eher Optimist oder Pessimist was die Entwicklung der Menschheit angeht?

Ein unverbesserlicher Optimist aus reiner Menschenliebe.

6.) Comics gelten oft als eskapistisches Medium, reine Unterhaltung, wirklichkeitsfremd. Beschäftigst du dich mit Politik oder gesellschaftlichen Entwicklungen?

Eskapismus ist genauso gut wie Sozialkritisches. Kunst egal welcher Form muss unterhalten, begeistern, beeindrucken. Worum es geht, wie aktuell oder relevant das Thema ist, ist völlig egal.

7.) Dein Chef gibt dir einen Tag frei/die Uni fällt aus. Was machst du (wenn du keine Comics liest)?

Serien-Binge bei Netflix. In der Pause fahre ich beim Comicladen vorbei.

8.) Urlaub ist die schönste Zeit. Welche Art Urlaub machst du? Bist du eher der Bildungs-/Städtereisetyp oder relaxt du lieber am Strand?

Mal in Städten, mal in den Bergen, mal zu Hause zum Schreiben.

9.) Es gibt viele Leser, die keine Klassiker lesen, weil ihnen das altbackene Artwork missfällt. Kannst du das nachvollziehen?

Nein. Klassiker sind nicht von ungefähr Klassiker. Man sollte sie lesen bevor man etwas anderes liest, sonst versteht man vieles nicht.

10.) Kein Mensch ist eine Insel. Lässt du dich gern von anderen (Comic-)Bloggern beeinflussen?

Klar doch. Man schaut sich Ideen ab, lässt sich aber auch gerne kritisieren, um sich zu verbessern.

Fargo ist der Sieger

Okay Leute, Ihr habt es geschafft: Zwei Wochen nachdem wir uns gewundert haben, warum gerade unsere Fargo-Rezension so viel geklickt wurde, hat der Artikel den ersten Platz in unserem Klick-Ranking erreicht. Damit hat er nicht nur unseren bisherigen Spitzenreiter Zum Untergang der Schriftkultur überholt, sondern ist auch der erste unserer Artikel, der mehr als 300 Aufrufe verbucht. Danke für Euer Interesse! Erfreulich ist auch, dass die Serie jüngst den Golden Globe bekommen hat (und auch Billy Bob Thornton als bester Darsteller). Wir freuen uns auf die zweite Staffel, die im Herbst erscheinen soll.

(mehr …)

Zwischenbilanz

Seit dem Start von Fragmenteum am 27. Oktober 2013 wurde das Blog rund 1250 Mal aufgerufen. Eine zwar noch bescheidene, aber erfreuliche Bilanz, angesichts der Tatsache, dass wir erst seit zwei Monaten existieren. Der am meisten geklickte Beitrag war Paul Klitters Hommage an Peter Kurzeck (58 Aufrufe), auf Platz zwei kommt „Serien sind nicht mein Ding“ über die Philologen-Debatte bei der B3 Biennale des bewegten Bildes (53 Aufrufe). Den dritten Platz belegt „Romantik-Ausverkauf“ von Erich Siegel (43 Aufrufe).

Auch die Serien-Woche war ein Erfolg. Alle sieben Artikel kamen auf insgesamt 117 Aufrufe. Überhaupt scheint das Thema viele Leser zu interessieren. Auch im nächsten Jahr wird es viele weitere Beiträge über Serien geben. Kritiken, Empfehlungen und Essays.

Die Liste der Woche, die bisher am besten ankam, war „Watching the Watchmen“ mit den Überwachungsfilmen. Für das nächste Jahr sind viele weitere interessante Film-Listen geplant. Lasst euch überraschen!

Wir danken allen Lesern und freuen uns auf viele spannende Artikel zur fabelhaften Welt der Kultur.

Wir wünschen euch ein bewegendes Jahr voller ästhetischer Freuden!

Manifest

Zum Beginn eine kurze Einführung: Was das mit Fragmenteum soll, warum es an den Geist der Romantik anknüpfen will und warum Friedrich Schlegel (1772-1829) der erste Blogger war.

Was ist das Posten, Twittern und Bloggen, heute anderes als ein permanentes Produzieren von Fragmenten? Flüchtige Bruchstücke, Verweise auf anderes, Andeutungen, Teile für das Ganze, die dabei zusammengenommen selbst ein Ganzes bilden – das All und schöpferische Chaos des Internets. Und jetzt auch noch dieses: Das Fragmenteum.

Obwohl die Tendenz des Zeitalters ein Produkt relativ junger technischer Möglichkeiten ist, liegt der geistige Ursprung in weiter Vergangenheit. Das Posten vorweg genommen haben die Frühromantiker um 1800, die mit ihrer Zeitschrift Athenäum bereits ähnliches, wenn auch noch in analoger Buchform, versuchten. Sie war ein Kollektivwerk, jeder brachte etwas aus seinem Fachgebiet mit, man vermischte Wissenschaft und Philosophie mit Poesie und Kunstbetrachtung (Kritik). Es ging um eine „Verbrüderung der Kenntnisse und Fertigkeiten“, wie es im Vorwort des ersten Bandes heißt. Man wollte „in Briefen, Gesprächen, rhapsodischen Betrachtungen und aphoristischen Bruchstücken“ Universalität schaffen. Und das alles sollte „unmittelbar auf Bildung abzielen“. Bildung war immer ganzheitlich gemeint: Nicht als Ausbildung, sondern als Herausbildung einer Persönlichkeit aus sich selbst.

Besonders deutlich wurde der Anspruch der Frühromantiker in den Fragmenten, eben jenen „aphoristischen Bruchstücken“.

(mehr …)