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Reboot der Gesellschaft

Fscociety: Werbung für Mr. Robot (Foto: Lukas Gedziorowski)

Fscociety: Werbung für Mr. Robot (Foto: Lukas Gedziorowski)

Wer immer noch glaubt, das Internet bedeute Freiheit, sollte sich die Serie Mr. Robot ansehen.

Es gibt zwei Filme, erschienen kurz vor der Millenniumswende, die sollte man niemals direkt hintereinander schauen – das wäre so gefährlich, wie Benzin und gefrorenes Orangensaftkonzentrat zusammenzubringen: Matrix und Fight Club. Sonst könnte man danach revolutionäre Tendenzen entwickeln. Denn die Filme sind Geschwister im Geiste: In beiden geht es um ein System der Kontrolle, das es zu überwinden gilt. In Matrix die totale Überwachung innerhalb einer künstlichen Welt, die einem Realität vorgaukelt, um einen auszubeuten. In David Finchers Fight Club ist das System der Kapitalismus, der einen mit Werbung einlullt, falsche Träume erschafft und Bedürfnisse weckt, die nicht zu befriedigen sind.

Die Serie Mr. Robot handelt nicht nur von denselben Themen, sondern bringt die Motive beider Filme zusammen: Ein Hackerdrama, der Fall aus dem tristen Büroalltag in den Kaninchenbau des düsteren Wunderlands, der Kampf gegen einen bösen Konzern, der frei heraus einfach „Evil Corp“ heißt, und das Ziel der Weltrevolution, die die Befreiung der Menschen von der Knechtschaft der Schulden bedeutet. Matrix und Fight Club in einem? Das klingt nach einer billigen Gleichung, ergibt aber tatsächlich rund zehn Stunden beste Unterhaltung.

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